Zwei Mikes in USA – Teil 16: Executive Summary

Zu guter Letzt will ich noch die wichtigsten Punkte unserer zweiwöchigen Reise durch den Westen der USA zusammenfassen:

Das gesamte Land …

… hat 328 Millionen Einwohner und besitzt etwa das 27-fache der Fläche von Deutschland: Damit ist es mit Faktor 1/7 bei weitem nicht so dicht besiedelt – allerdings haben wir auf der Fahrt auch sehr viel (wahrscheinlich) unbewohnbare Wüste gesehen.

Unser Weg …

… durch das Land ist hier in Blau abgebildet:

Auf insgesamt 4554 km Strecke sind wir durch sieben verschiedene Bundesstaaten gekommen …

… und zwar in folgender Reihenfolge:

  • Kalifornien
  • Nevada
  • Utah
  • Idaho
  • Montana
  • Wyoming
  • Idaho (2nd)
  • Utah (2nd)
  • Arizona
  • Nevada (2nd)
  • Kalifornien (2nd)

Zehnmal haben wir dabei eine Grenze überquert:

Unsere Tour war “ziemlich auf Kante genäht” und wir hatten – außer zuletzt am ersten Tag im Yosemite-Nationalpark – so gut wie nie Zeit zum Trödeln. Wenn Sie die Möglichkeit haben, etwas mehr Zeit mitzubringen, würde ich das im Zweifel in Erwägung ziehen.

Das Geld …

… heißt hier bekanntlich US-Dollar …

… und an ATMs bekommt man es mit EC oder Kreditkarte eigentlich überall:

Ganz US-typisch, kann man natürlich fast immer auch mit Kreditkarte bezahlen, …

… was in Restaurants nicht *ganz* trivial ist – deshalb habe ich im Folgenden mal den Ablauf Schritt für Schritt beschrieben:

  1. Ich sage zur Bedienung: “Can I get the check, please” oder einfach “The check, please”
  2. Die Bedienung bringt eine Mappe mit der Rechnung an den Tisch
  3. Ich führe die Mappentransaktion *eins* aus:
    1. Prüfe Rechnung
    2. Lege Kreditkarte in Mappe
    3. Lege Mappe an den Rand des Tisches und lasse – wenn möglich – die Karte etwas herausschauen
  4. Die Bedienung sieht das, holt die Mappe ab, macht irgendetwas mit der Kasse und bringt dann die Mappe wieder zurück, welche nun folgenden Inhalt hat:
    • Wieder meine Kreditkarte
    • Zweimal die Rechnung in Form von:
      • Der “Restaurant Copy”
      • Der “Guest Copy”
  5. Ich führe die Mappentransaktion *zwei* aus:
    1. Fülle die “Restaurant Copy” aus:
      1. Trage den Tip / die Gratuity / das Trinkgeld ein
      2. Rechne die Gesamtsumme aus und trage diese ebenfalls ein
        • Tipp: Den Tip gerade machen und nicht die Gesamtsumme – das spart Gehirnzyklen 🙂
      3. Unterschreibe die Rechnung
      4. Lege ausgefüllte “Restaurant Copy” wieder in Mappe
    2. Nehme die Kreditkarte aus der Mappe
    3. Optional: Nehme auch die “Guest Copy” heraus
    4. Schließe die Mappe und lasse sie auf dem Tisch liegen
  6. Ich bin jetzt fertig und kann gehen
  7. Irgendwann holt die Bedienung die Mappe dann wieder ab

Schon jetzt hatte ich die Prozedur bereits wieder vergessen und musste selbst zur Sicherheit erneut in einem Internetforum nachlesen.

In Restaurants zahlt man hier schnell an die 50 Dollar für ein Mahl, aber man kann auch viel günstiger essen – zum Beispiel einen Burger im Wendy’s für nur sieben Dollar, …

… oder ein Steak im Denny’s für schlappe zwölf Bucks:

Bei Denny’s zahlt man übrigens nach dem Essen an einer Kasse beim Ausgang.

Hier noch das offizielle Google Sheet aller unserer Ausgaben für die zwei Wochen, …

… das außerdem belegt, dass wir unser selbst gestecktes Limit von 3.000 Euro pro Nase locker eingehalten haben und Mike mir noch 2 Dollar und 9 Cent schuldet 🙂

Die Campgrounds …

… gibt es in zwei Ausführungen – Private und Staatliche: Bei den privaten Plätzen ist die größte Kette wohl KOA. Aus finanziellen Gründen haben wir aber unsere drei privaten RV Plätze bei anderen Anbietern gesucht, die pro Nacht so um die 50 Dollar (plus Steuern) haben wollten.

Dort hatten wir immer den Luxus, eigene Anschlüsse zu haben …

… und in Elko durften wir sogar einen Shuttleservice nutzen.

Als Alternative gibt es die staatlichen Plätze, welche zwar günstiger sind, aber dafür auch nur eine sehr spartanische Ausstattung haben – also ohne Strom, Wasser und Dumpstation am Stellplatz:

Außerdem haben sie meist auch keinerlei Beleuchtung: Also ist es nachts – bis auf die wenigen Lagerfeuer – stockdunkel auf den Plätzen.

Es gibt die “First-Come First-Served” Campgrounds, wo man sich auch nicht anmelden *kann* und die anmeldepflichtigen Plätze, die meist übers Internet gebucht werden. Bei den “First-Come First-Served” Sites sollte man immer ein paar Scheine dabei haben, welche man in einen Umschlag packen muss, der dann anschließend in einen Briefkasten geworfen wird. Wir haben dabei immer 10 bis 15 Dollar bezahlt. Die zwei anmeldepflichtigen Plätze, welche wir im Yosemite- und Yellowstone-Nationalpark bereits vorab gebucht hatten, kosteten mit 26 bzw. 33 Dollar etwas mehr.

Das RV-Fahren …

… war meist recht entspannt, weil man sich hier im Allgemeinen sehr diszipliniert im Verkehr verhält. Mike hatte wohl den größten Stress, weil er sowohl bei der Hin- als auch Rückfahrt durch den Großraum San Francisco fahren musste.

Immer wieder mal haben wir uns bei den vielen Lanes falsch eingeordnet …

… und auch der Spurwechsel war mit dem langen Gefährt anfangs etwas ungewohnt.

Unser 25-27 Fuß Outlook hat uns alles in allem wirklich gute Dienste geleistet, …

… auch wenn er immer wieder mal …

… etwas “rumgezickt” hat:

Trotz der Ausmaße des Wohnmobils haben wir eigentlich fast immer einen halbwegs passenden Parkplatz gefunden, auch wenn es im Yosemite Valley dann tatsächlich etwas knapp zuging:

Auch unseren “Skill” beim Einweisen konnten wir wieder etwas auffrischen, weil man schon ein besseres Gefühl hat, wenn beim Rückwärtsfahren jemand draußen aufpasst.

Navigiert haben wir immer mit Google Maps, …

… wobei ich Offline-Karten für die Nationalparks bereits in Deutschland heruntergeladen hatte.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat uns das Autofahren mit dem großen Gefährt dann durchaus Spaß gemacht!

Hier übrigens noch ein kurzes “Howto operate an Outlook RV” Video: https://youtu.be/IPlRn9r-epU

Der Handyempfang …

… war abseits der großen Straßen oft sehr schlecht, weshalb die Google Offline-Karten dann sehr hilfreich waren.

Ich werde wohl nie vergessen, wie Mike spätabends wegen schlechter Verbindung fast eine Stunde gebraucht hat, bis unseren Stellplatz gebucht war:

Die Tierwelt …

… hat uns immer wieder mal erfreut: Streifenhörnchen haben sich am meisten blicken lassen, …

… wobei uns sicher das auf Touristen spezialisierte Exemplar auf dem Avalanche Peak besonders in Erinnerung bleiben wird:

Als weitere Nager sieht man immer wieder Eichhörnchen in verschiedenen Farben:

Ab und zu haben wir auch Rehe gesehen, …

… ebenfalls mit unterschiedlichen Färbungen:

Bei der Vogelwelt dominierten große Raben, …

… und die kleineren, ebenfalls schwarz schillernden Purpurstärlinge:

Von den Wasservögeln haben sich Kanadagänse …

… und die seltenen Trompetenschwäne gezeigt:

Die Heuschrecken-Fraktion (?) war bei den Insekten vorherrschend …

… und ein oder zweimal durften wir einen Schmetterling sehen:

Auch die Reptilien haben sich uns nur selten gezeigt, …

… aber die Schlange im Yosemite Valley hat dann wieder so einiges wettgemacht:

Das absolute Highlight waren die Bisonherden im Yellowstone-Nationalpark, …

… auch wenn es jeweils “nur” so um die 50 Tiere waren:

Leider sind uns keine Bären, Wölfe oder Berglöwen über den Weg gelaufen 🙁

Auch Nutztiere …

… haben sich unterwegs von Zeit zu Zeit blicken lassen: Zum Beispiel Pferde, …

… Schafe, …

… oder immer wieder auch mal ein paar Rinder:

Die Pflanzenwelt …

… hat sich passend zur Jahreszeit sehr farbenfroh …

… präsentiert:

Blumen haben wir nur sehr selten gesehen, …

… genauso wie die unvergesslichen Riesenmammutbäume:

Die Transformers …

… haben sich uns auch immer wieder mal gezeigt, wenn auch nur im Fahrzeugmodus – hier nochmal ein Bild der extrem hübschen Freundin von Optimus Prime:

Die Landschaft …

… war vielleicht das Beeindruckendste von Allem: Wir fuhren durch unendlich weite Wüsten, …

… wanderten durch liebliche Wiesen, …

… an wunderschönen Flüssen vorbei, …

… waren fasziniert von fremdartigen Strukturen …

… und heftigen Kontrasten:

Wir sahen tiefe Schluchten …

… und gewaltige – unglaublich glatte – Granitfelsen:

Bei all dieser Pracht könnte man fast ein bisschen neidisch auf unsere amerikanischen Kollegen werden 😉

Das Essen …

… beim Frühstück war eigentlich immer gleich: Toast, …

… Honig, Käse, Pudding und Instantkaffee:

An die Peanut Butter haben wir uns irgendwie nie herangetraut, aber zumindest die Froot Loops wurden wenigstens einmal – statt der uns bekannten Kellogs Smacks – konsumiert:

Zum Abendessen bereitete unser Chefkoch Mike dann immer extrem leckere Pasta zu:

Auswärts gab es wohlschmeckende Burger, …

… zur Abwechslung auch mal mexikanische Gerichte, …

… oder – typisch amerikanisch – zum Frühstück Steaks mit Kartoffelpüree bei Denny’s:

Außerdem haben wir den guten sonnenverwöhnten kalifornischen Wein sehr lieb gewonnen:

Selbst das viel geschmähte amerikanische Bier war aus unserer Sicht durchaus trinkbar: Der erste Einkauf hat zwar tatsächlich etwas dünn geschmeckt, aber das “Rolling Rock” …

… war dann beinahe so lecker, wie unsere guten deutschen Biere.

Die Sprache …

… war für uns meist kein Problem, weil wir beide ganz gut Englisch sprechen. Nur bei unseren Nachbarn aus San Francisco bin ich an meine persönlichen Grenzen bezüglich Mustererkennung gestoßen. Auch das Buchstabieren unserer Namen bei Reservierungen mit dem Handy hat nicht immer ganz fehlerfrei funktioniert.

Schließlich haben wir mit “Hose” (für Schlauch) noch mindestens ein neues Wort gelernt 🙂

Die US-Flagge …

… habe ich dieses Mal nicht mehr so oft gesehen:

Das hatte ich von meinen letzten USA Reisen irgendwie anders in Erinnerung.

Die Menschen …

… in den USA sind sehr freundlich und zugänglich: Für so einen Trip ist das optimal, weil man mit jedem super schnell ins Gespräch kommt.

Die vielen kleinen Begegnungen waren für mich persönlich auch ein absolutes Highlight der Tour: Zum Beispiel unser Gespräch mit den zwei Cowboys aus Elko, …

… mein kurzer Kontakt mit der liebenswürdigen Segway Frau, …

… oder mein Plausch mit dem Trucker Richard, der sogar mal in Ulm gedient hat:

Und natürlich nicht zu vergessen, …

… die vielen Gespräche mit meinem alten deutschen Freund Mike!

Für mich …

… hat sich die Reise auf alle Fälle gelohnt – ich habe viele neue Erfahrungen machen dürfen und kenne nun auch Mike wieder etwas besser:

Ich weiß jetzt zum Beispiel endlich, dass er im Grunde eher auf matschige “Moonshots” steht – aber nach einigem Nachdenken bin ich mittlerweile fast überzeugt davon, dass er da total falsch liegt.

Deshalb vielleicht als Kompromiss – hier das letzte (etwas aufgehübschte) Bild aus den USA, …

… das möglicherweise nicht unbedingt matschig, aber dafür einfach nur schön aussieht.

Wer Lust hat, unsere Reise noch einmal von Anfang an mitzuerleben – hier geht’s zum ersten Teil des “Zwei Mikes in USA” Blogs: https://www.holzheu.de/zwei-mikes-in-usa-teil-1

Liebe Grüße

Michael Holzheu

Und hier zum Abschluss das gut zweistündige Video von der kompletten Tour: https://youtu.be/uLA-2JAbHQo

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