Montag, 9. Januar 2017
Nach dem Übernachtflug komme ich morgens etwas verspätet am International Airport in Abu Dhabi an. Es hat angenehme 20 Grad. Weil die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) östlicher als Deutschland liegen, muss die Uhr um drei Stunden vorgestellt werden. Mit dem Bus geht es dann für wenig Dirham zum Grand Millennium Al Wadha.
Trotz der frühen Uhrzeit (ca. 10 Uhr) ist das Zimmer schon fertig. Die Aussicht auf Abu Dhabi fasziniert mich sofort.
Nach einem kurzen Nickerchen geht es zu Fuß los in die City. Die Stadt Abu Dhabi ist mit etwa 600.000 Einwohnern so groß wie Stuttgart, wirkt aber mit den vielen Hochhäusern wie eine Millionenstadt.
Schön finde ich die Mischung aus arabischen und westlichen Elementen.
Immer wieder zeigt sich auch die eine oder andere Moschee zwischen den vielen Wolkenkratzern.
Mein Rundgang zu Fuß ist nicht immer angenehm. Die Stadt scheint mehr für die Fortbewegung mit dem Auto konzipiert zu sein. Überall lärmt der Verkehr.
Mein erster intensiver Kontakt zu einem anderen Lebewesen war diese Taube.
Tauben sehen im arabischen Raum offensichtlich etwas anders aus. Nachdem ich einige Minuten versucht habe, Fotos von dem Vogel zu schießen, spricht mich ein Taxifahrer an, ob ich denn noch nie eine Taube gesehen hätte. Ein Ladenbesitzer kommt dazu und lädt mich zu einem Tee ein. Aus Scheu vor einem längeren Verkaufsgespräch lehne ich aber ab und mache weiter Fotos von der Taube. Wir drei kommen aber irgendwie wieder ins Gespräch und der Ladenbesitzer bietet mir erneut einen Tee an. Diesmal nehme ich an. Später, bei einem Vortrag über die arabische Welt auf der AIDAstella, erfahre ich, dass mein Verhalten tatsächlich richtig war. Angeblich soll man das erste Angebot zunächst ablehnen und erst das zweite oder dritte annehmen.
Beim Weitergehen durch die Stadt fällt mir auf, dass es dort noch viele kleine Läden gibt, die noch nicht von den großen Einkaufszentren verdrängt worden sind. Darüber hatte ich vorher schon gelesen. Und tatsächlich finde ich auch einen Schuhmacher, der mir meine kaputte Fototasche reparieren kann. Irgendwie finde ich das sympathisch.
Dann komme ich an einem großen Einkaufszentrum für Goldschmuck vorbei. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viele Ketten, Ringe und Armreife auf einem Haufen gesehen.
Auf dieser Reise neu gelernt habe ich, dass es weltweit mehrere World Trade Center gibt. Und mit 381 Metern ist das World Trade Center Namens Burj Mohammed Bin Rashid das höchste Gebäude in Abu Dhabi. Die zwei Türme mit den schrägen Spitzen sehen toll aus in der Skyline …
… und auch direkt von unten:
Interessanterweise sollte ich ein paar Tage später mit dem World Trade Center Dubai nochmal eines dieser Handelszentren sehen. Dieses war einige Zeit lang sogar das höchste Gebäude im ganzen Nahen Osten.
Richtung Meer finde ich dann doch noch einen grünen Fleck, der wenigstens ein bisschen Ruhe vom lärmenden Autoverkehr bietet.
Beim World Trade Center ist auch die Abu Dhabi Mall zu finden. Für mich als Technik-Fan leider etwas enttäuschend. Ein Microsoft “Surface Book”, das mich interessiert hätte, fand ich dort leider nicht. Immerhin gab es freies WLAN.
Ziemlich erschöpft vom vielen Laufen kehre ich abends ins hell erleuchtete Hotel zurück.
Morgen soll dann die eigentliche Reise beginnen …