Auf meiner Reise durch die deutschen Computer Sammlungen durfte ich natürlich das Deutsche Museum nicht auslassen. Im ersten Teil also erst mal ein grober Überblick über die hier ausgestellten Objekte.
Inhalt:
- 00:21 Das Deutsche Museum, größtes Technik- und Wissenschaftsmuseum der Welt
- 00:48 Konrad Zuses Helix Turm
- 01:19 Zuse Z3: Erster Computer der Welt?
- 01:37 DEHOMAG D11: Deutsche Tabelliermaschine
- 01:44 Univac I: Erster kommerzieller Computer der USA
- 01:53 PERM: Pilotys Erstes Rechen-Monster
- 02:06 Telefunken TR4: Großrechner aus Deutschland
- 02:15 S/360 Model 20: IBM Mainframe aus Deutschland
- 02:30 Cray-1: Erster Supercomputer der Firma Cray
- 02:45 Zuse Z11: Röhrencomputer von Lorenz Hanewinkel
- 02:56 Zuse Z4: Erster kommerzieller Computer der Welt
- 03:05 Mechanischer Speicher der Z4
- 03:24 Galerie der Informatik Sammlung
- 04:02 Silizium Kristallgitter
- 04:28 Größter Gezeitenrechner der Welt
Auf Bilder klicken, um den Film an der entsprechenden Stelle fortzusetzen:
Es ist Montag und noch sehr ruhig in der Informatikausstellung:
Am Anfang sehen wir den Helixturm von Konrad Zuse, der mit der Beleuchtung wirklich toll aussieht:
Am Fuß des Turms sind in einem Magazin Plättchen verstaut, die beim Ausfahren automatisch zum fertigen Turm zusammengesetzt werden. Auf YouTube gibt es ein Video, in dem man sieht, wie das dann in Aktion aussieht:
Auf dem weiteren Weg kommt man am Nachbau der legendären Zuse Z3 vorbei, der ersten funktionierenden programmgesteuerten binären Rechenmaschine der Welt:
Weiter geht es mit der DEHOMAG Tabelliermaschine D11, …
… deren lauffähige Schwester übrigens im IBM Museum in Böblingen steht. Dann der erste kommerzielle Computer der USA, die Univac I:
Daneben steht die Programmgesteuerte Elektronische Rechenanlage München oder kurz PERM, ein früher Röhrencomputer der Technischen Hochschule:
Dieser wurde von Hans Piloty entworfen und ihm zu „Ehren“ wurde das Werk von den Studenten wohl auch „Pilotys Erstes Rechen-Monster“ genannt. Lorenz Hanewinkel hat in einem Vortrag mal berichtet, dass die Maschine neben dem Lehrstuhl für Chemie stand und deshalb immer Schwefelwasserstoffdämpfen ausgesetzt war. Das tat ihr wohl nicht so gut und böse Zeitgenossen nannten sie deshalb dann auch „PERManent kaputt“. Insgesamt lief die Maschine aber von 1956 bis 1974 ganze 18 Jahre lang, also ganz so übel kann es dann wohl doch nicht gewesen sein.
Dann geht es mit dem Telefunken TR4 weiter, zu seiner Zeit wohl der größte in Europa entwickelte Digitalrechner:
Und natürlich nicht zu vergessen die S/360 Model 20, …
… welche Mitte der Sechziger Jahre in meinem alten Labor in Böblingen entwickelt wurde und wir deshalb im IBM Museum auch ein lauffähiges Exemplar davon haben. Aus den Siebzigern dann die Cray-1 im klassischen Hufeisendesign, …
… wo die wilde Sauerkrautverkabelung doch sehr an die Control Data 3300 aus Erlangen erinnert. Im Vorfeld habe ich mir einen Vortrag von Wolfgang Stief angeschaut und erfahren, dass man die Cray-1 in verschiedenen Farben bestellen konnte, sogar eine Kuhfell-Variante (47:30) für ein Texanisches Institut soll es angeblich gegeben haben.
Auf dem Rückweg sehen wir gegenüber der PERM ein Exemplar von Lorenz Hanewinkels Röhrenrechner Z22, diesmal in einem etwas merkwürdigen Blau gehalten:
Die Reise endet erst mal bei der Zuse Z4, dem ersten kommerziellen Computer der Welt:
Dann geht es in den zweiten Stock, hinauf wo wir über blitzblanken Stufen …
… die einem Reinstraum nachempfundenen Galerie mit stylisch weißen Stehlen erreichen:
Abschließend fasziniert noch dieses Modell eines Siliziumkristalls, …
… der je nach Blickwinkel neue Einblicke bietet:
Zum Schluss geht es in den Keller der Schiffsabteilung, wo wir den größten Gezeitenrechner der Welt sehen: