Heute ist Freitag, der 14. September: Nachdem wir gestern im stockdunkeln angekommen sind, sehen wir jetzt unseren Campground zum ersten Mal bei Tageslicht:
Wir sind ohne groß nachzudenken mit der Schnauze voran in den Stellplatz gefahren.
Prinzipiell gibt drei verschiedene Möglichkeiten:
- Pull-Thru: Nach vorne einparken und dann einfach durchfahren
- Back-In: Nach hinten einparken und vorwärts wieder raus
- Pull-In: Nach vorne einparken und rückwärts wieder raus
Weil der Stellplatz keinerlei Anschlüsse hatte, gehen wir mal davon aus, dass unser Pull-In dann schon ok war.
Dann wird erst mal gefrühstückt: Um den Toaster zu benutzen, …
… muss der Generator angeworfen werden – ein Zusatzmotor, der vom normalen Benzintank gespeist wird.
Wir haben “Haselnuss Butter” und Honig als Streichbelag eingekauft, aber irgendwie trauen wir uns noch nicht an den amerikanischen Aufstrich. Wir skippen also Skippy und stellen mit großer Freude fest, …
… dass auch die amerikanischen Bienen …
… gute Produkte herstellen können 🙂
Im Eifer des Gefechts hatten wir gestern nur vier Dosen IPA gekauft, was natürlich nicht sehr nachhaltig gedacht war – oh je, …
… wie konnte mir das nur passieren?
Wir suchen also erneut das Western-Shopping-Center von gestern Abend auf …
… und stellen die Versorgung für die nächsten Tage sicher.
Dann geht es am “Donner-See” vorbei, …
… parallel zu einer Zugstrecke, …
… durch viele coole Berge:
Heute sitze ich zum ersten Mal am Steuer …
… und der große Mike bedient die Kamera:
Schließlich verlassen wir Kalifornien und erreichen Nevada:
Ob wohl auch alles gut geht …
… auf der langen Fahrt durch die Wüste?
Mike schaut auf alle Fälle sehr zuversichtlich aus:
Wir sehen eine kleine Siedlung, die mitten in der Steinwüste errichtet wurde, …
… und dann kommen wir an der etwas grüneren Variante vorbei:
Schließlich erreichen wir die Casino-Stadt Reno, …
… wo wir auf einen riesigen kostenfreien Parkplatz unseren RV …
… direkt neben einem besonders schicken Mack Truck abstellen:
Vielleicht die Freundin von Optimus Prime?
Wir wollen uns ein wenig die Spielhallen anschauen …
… und steuern ein Kasino an:
Innen sieht es aus wie in Las Vegas, …
… nur scheint mir die Luft hier deutlich weniger mit Raumspray belastet zu sein – meine Mitbewohnerin Alena würde sich freuen 🙂
Es gibt viele Automaten, an denen wir dann auch etwas Geld verspielen:
Ich 10 Dollar an der Bullenmaschine …
… und Mike, mit deutlich besserem Preis-Zeit-Verhältnis, einen Dollar am Einarmigen Banditen:
Als uns die Kellnerin die kostenlosen Getränke bringt, weist sie uns noch auf den Oktoberfestautomaten hin, der um die Ecke steht:
In einem anderen Casino sehen wir eine ziemlich monströse Maschine, …
… an der sich gerade jemand abseilt.
Gegenüber gibt es ein „Schnell-Essen-Restaurant“, wo Mike für 10,50 Dollar …
… einen BBQ Burger bestellt, der ihm dann offensichtlich auch ganz gut schmeckt:
Zusammen mit Pommes und Cola hat er für sein Festmal 16 Dollar gezahlt. Der aktuelle Dollar-Euro-Umrechnungsfaktor liegt aktuell bei 0,85 – kleine Kopfrechenaufgabe:
13,6 Euro
Beim Verlassen des Lokals fällt uns eine Wand mit Bildern von Gewinnern auf, …
… wobei Aaron mit fast 400.000 Dollar – zumindest monetär – der Glücklichste davon war.
Bevor wir die Stadt verlassen, wollen wir auf alle Fälle noch ihr Wahrzeichen, den Reno Arch, besuchen. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Gebäude mit goldenen Fenstern vorbei …
… und ich erzähle Mike vom Trump Tower in Las Vegas, dessen Gold sogar noch beeindruckender in der Sonne spiegelt. Daraufhin meint mein Reisebegleiter, dass der Turm vielleicht bald nur noch silbern glänzen wird, wenn Donald die Staatsverschuldung nicht in den Griff bekommt.
Dann erreichen wir den Bogen, der sich …
… in Silber präsentiert.
Wir hatten vorher schon Bilder gesehen, als das Wahrzeichen noch in Gold präsentiert wurde und wundern uns jetzt beide über das sehr unwahrscheinliche Zusammentreffen von Mikes Aussage gerade und der Stiländerung des Bauwerks.
Auf dem Bogen steht übrigens der berühmte (?) Slogan „Die größte kleine Stadt der Welt“:
Dann verlassen wir die kleine Stadt und fahren …
… auf dem „Zwischen-Staaten-Hoch-Weg“ 80, …
… wieder an der Eisenbahnlinie entlang, …
… weiter Richtung Osten …
… in den Wilden Westen, …
… wo wir die erlaubten 80 Meilen …
… eigentlich nie erreichen.
Zwischen den Grashügeln schaut immer wieder mal der Sand heraus …
… oehm, oder war es vielleicht andersherum?
Über flimmernde Straßen …
… geht es immer weiter an der Bahnlinie entlang, wo die Züge so lang sind, …
… dass gleich mehrere Lokomotiven zum Ziehen benötigt werden:
Auch die Straßen …
… scheinen kein Ende zu haben:
Dann kommen wir an einem Kraftwerk vorbei, wo der Strom über solide Holzpfosten geleitet wird:
An einer Tankstelle machen wir kurz Rast …
… und treffen einen Mann, der Mike nach Öl fragt:
Sein „Hebauf-Lastwagen“ gibt komische Geräusche von sich und auch er selbst sieht etwas lädiert aus – ihm fehlen viele Zähne.
Wir unterhalten uns noch eine Weile und kommen irgendwie auf die Politik: Er hat damals viel Hoffnung in Obama gesetzt, war aber dann doch enttäuscht von seiner Politik. Auf die Frage, wie er bei der *letzten* Wahl abgestimmt hat, gibt uns keine eindeutige Antwort – er meint aber noch, dass Donald Trump ja viel vom „Geschäft“ verstehen würde, welches wichtig für Amerika sei.
Wir verabschieden uns und fahren dann in der Abendsonne …
… hinter einem Laster, der wahrscheinlich Zement befördert, …
… über die Prärie, …
… die auch hier – wie schon in Kalifornien – immer wieder mal etwas verkohlt aussieht:
Der Zementlaster begleitet uns dann noch eine ganze Weile:
Ob das wohl …
… seine Destination war?
Unser Ziel für heute ist ein sehr nobler „alles-beinhaltender“ RV Park bei Elko für 54 Dollar, mit Pull-Through und exklusivem Shuttle-Service: Der mexikanische Fahrer bringt uns zu einer Bar in Elko-City, …
… der übrigens „besten amerikanischen Kleinstadt“.
Dort lernen wir zwei (echte) junge Cowboys kennen, die hier noch stolz – und vielleicht auch ein wenig trotzig – ihre traditionellen Hüte tragen:
Wir überlegen uns ebenfalls, so eine Tracht zu erwerben und bekommen von einem der “Kuh-Jungen” den Hinweis, wo wir so etwas kaufen können.
Dann holt uns der Shuttle-Service wieder ab und wir fahren über die Idaho Street …
… zurück zum Campingplatz: Im Nachhinein kommt mir der Straßenname jetzt etwas komisch vor, weil Elko eigentlich in Nevada liegt und die Straße von dort nach Utah führt, …
… egal – trotzdem viele Grüße aus „The Best Small Town in America for the highest quality of life“ oder vielleicht einfach nur „Der Mitte von Nirgendwo“ 🙂
Der kleine und der großer Mike
Hier geht’s zum Film des Tages: https://youtu.be/pP0HIajfDJs